Viele Menschen trauen sich nicht, einen PC zusammenzubauen. In Wirklichkeit kann man dadurch sein System besser auf die eigenen Bedürfnisse ausrichten. Zudem kann man, wie bei jedem anderen DIY-Projekt Geld sparen und gleichzeitig hochwertige Komponente einbauen. Hier haben wir die wichtigsten Informationen zusammengestellt.
Schritt 1: Alle notwendigen Komponenten besorgen.
Diese können neu oder gebraucht sein. Es werden benötigt:
- Gehäuse – hier finden alle Komponente Platz. Von klein nach groß wird die Größe des Gehäuses jeweils mit μATX, ATX sowie Big Tower bezeichnet. Für Gaming-PCs empfiehlt sich ein größeres Gehäuse, da die leistungsstärkeren Komponente auch eine bessere Luftzirkulation benötigen. ATX gilt hier als Mindestgröße, besser ist ein Big Tower.
- Netzteil – Wichtig ist, dass das Netzteil qualitativ hochwertig ist. Es sollte im Vorfeld des Netzteilkaufs errechnet werde, welche Leistung benötigt wird. Dazu werden alle Wattangaben der einzelnen Komponente zusammenaddiert. Die Summe ergibt in etwa die benötigte Wattleistung des Netzteils.
- Grafikkarte – eine dedizierte Grafikkarte mit einem nVidia- oder Radeon-Chipsatz ist für Gaming-PCs unumgänglich. Für einfache Anwendungen reicht oft auch der Grafikchip aus, der in den meisten Motherboards mit integriert ist.
- Soundkarte – auch hier ist fast in allen Mainboards ein Soundchip enthalten, der 5.1 Sound ausgeben kann. Für Bedürfnisse, die darüber hinausgehen, wird eine dedizierte Soundkarte benötigt.
- CPU – die Qualität des Prozessors ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit des Systems. I5 beziehungsweise i7-Chipsätze oder vergleichbare AMD-Modelle der Ryzen-Serie sorgen eine zeitgemäße Prozessorleistung.
- CPU Kühlung – Bei dem Kauf des Prozessors wird zwischen “boxed” und “tray”-Version des Prozessormodells unterschieden. In der “boxed”-Version ist die Kühlung bereits vorhanden, in der “tray”-Version hingegen nicht. Eine “boxed”-Version mit einem zusätzlichen, separaten Kühler ist für Normalnutzer und Gamer oft die empfohlene Kombination. Eine Wasserkühlung bietet die optimale Leistung für höhere Ansprüche an das System.
- Arbeitsspeicher/RAM – Mindestens 8 GB für Gaming-PCs.
- Festplatte – Hier hat man die Wahl zwischen HDD und SSD. Auch eine Kombination ist möglich, dabei wird die SSD-Festplatte häufig für das Boot-Laufwerk verwendet. Das sorgt für schnellere Systemstarts.
- Optische Laufwerke – optional und empfehlenswert, wenn CDs, DVDs und Blu-ray oft verwendet werden sollen.
- Gehäusebelüftung – optional, eine zusätzliche Gehäusebelüftung wird oft bei Big Tower an der Peripherie eingesetzt.
- Netzwerkkarte – bereits im Mainboard integriert, eine zusätzliche Netzwerkkarte ist für den Normalgebrauch selten nötig.
- RAID-Controller – Die gängigen Varianten sind RAID 0 und RAID 5. Der RAID 0 fasst zwei Festplatten zu einem logischen Laufwerk zusammen. Der RAID 5 bietet eine höhere Sicherheit beim Ausfall.
Die Komponenten, die in der Liste in einer fetten Schrift sind, werden in der Regel unbedingt benötigt. Das heißt, alle diese Komponente müssen vorhanden sein, damit das neu zusammengebaute System auch funktionsfähig ist und darauf ein Betriebssystem installiert und eingerichtet werden kann.
Schritt 2: Den Arbeitsplatz vorbereiten
Am Besten werden die einzelnen Komponente auf einem großen, sauberen Arbeitstisch ausgelegt. Eine Taschenlampe wird für Arbeiten am Gehäuseinneren auch benötigt. Um statische Aufladung, die die Komponente beschädigen könnte, zu vermeiden, empfiehlt es sich vor dem Arbeiten mit den einzelnen Komponenten, an einen Heizkörper zu fassen. So werden eventuelle Abladungen vermieden. Ein Kreuzschlitz-Schraubendreher mit den entsprechenden Maßen sollte auch vor dem Arbeitsbeginn vorhanden sein.
Schritt 3: Das Gehäuse vorbereiten
Beide Seitenwände werden abgenommen. In der Regel sollte man hierzu bei der Rückseite des Gehäuses beginnen und dort die entsprechenden Schrauben entfernen, damit die Seitenteile abgenommen werden.
Es ist sehr wichtig, die am Gehäuse eingeschraubten Hülsen zu prüfen und mit den Öffnungen für die Verschraubung des Mainboards zu vergleichen. Überschüssige Hülsen sollten entfernt werden, da es sonst zum Kurzschluss kommen könnte.
Anschließend wird die I/O-Blende des Mainboards in die entsprechende Öffnung auf der Gehäuserückseite eingebaut.
Schritt 4: Einbau des Netzteils
Das Netzteil wird an der entsprechende Stelle auf der Gehäuserückseite verschraubt. Dabei sollte der Netzteillüfter frei sein. Oft sollte das Netzteil vorsichtig an der richtigen Stelle gehalten werden, bis es verschraubt wird, da es keinen Rahmen gibt, wo es eingedrückt werden kann.
Anschließend werden alle Kabel für die Stromversorgung am Netzteil angeschlossen, das sind die Kabel für das Mainboard, die CPU, für Festplatten und optische Laufwerke sowie für die Grafikkarte.
Schritt 5: Einbau der Festplatte und der optischen Laufwerke
Die richtigen Positionen, wo die Festplatten eingebaut werden müssen, sind in der Regel in der Bedienungsanleitung des Gehäuses gekennzeichnet. Die optischen Laufwerke werden entsprechend der Positionierung der Einschübe am Frontpanel des Gehäuses platziert. Eventuell müssen noch Blenden am Frontpanel entfernt werden, bevor die Laufwerke eingeschoben werden können. Je nach Gehäusemodell werden die Festplatten entweder unmittelbar in den Rahmen geschraubt oder es kommen Schienen zum Einsatz. Dazu sollte erneut die Beschreibung des Gehäuses konsultiert werden.
Schritt 6: Einbau des Mainboards
Nun gilt es, die verschiedenen Komponenten im Mainboard einzubauen. CPU, Arbeitsspeicher und CPU-Kühler.
Die CPU muss zunächst im Prozessorsockel platziert werden. Je nach Modell gibt es verschiedene Befestigungsvarianten, oft gibt es einen seitlichen Hebel.
Dann ist der Arbeitsspeicher an der Reihe. Die Speicherriegel sollten eins nach dem anderen in den entsprechenden Slots platziert werden. Dabei beginnt man mit dem Slot, der der CPU am nächsten ist.
Bevor der CPU – Kühler installiert werden kann, wird ein dünner Film Wärmeleitpaste auf der CPU-Oberseite verteilt. Diese unterstützt die Wärmeableitung. Der Kühler sollte mittig auf der CPU platziert werden und einrasten. Abschließend wird das Kabel des Kühlers an das Mainboard angeschlossen. Die entsprechenden Pins sind in der Regel mit der Aufschrift “CPU-Fan” gekennzeichnet.
Danach wird das Mainboard im Gehäuse platziert und verschraubt.
Schritt 7: Verkabelung und Verbindung der einzelnen Teile miteinander
In diesem vorletzten Arbeitsschritt gilt es, die Kabel des Frontpanels, die Stromversorgungsanschlüsse und die S-ATA-Kabel mit dem Mainboard zu verbinden. Auch die Gehäuselüfter müssen am Mainboard angeschlossen werden. Die stromführenden Kabel gehen vom Netzteil aus und werden jeweils direkt an den entsprechenden Komponenten angeschlossen: CPU, Grafikkarte, Mainboard, Festplatten etc. Die Datenverkabelung erfolgt, indem die Festplatten /die optischen Laufwerke mittels S-ATA-Kabel mit dem Mainboard verbunden werden.
Schritt 8: Funktionstest
Anschließend wird das Netzteil eingeschaltet und mit dem Stromnetz verbunden. Maus und Tastatur werden angeschlossen und das System hochgefahren. Sofern alles funktioniert und eine POST-Meldung des BIOS auf dem Monitor zu sehen ist, war der PC-Zusammenbau erfolgreich. Nun kann das System heruntergefahren und die Seitenteile des Gehäuses können angebracht verschraubt werden. Anschließend kann ein Betriebssystem installiert werden.
Die Infografik
Auf https://www.aletoware.com/ gibt es eine weitere Anleitung sowie Infografik zu diesem Thema.